Shotokan Karate seit 1987


 
 

 

Erfahren Sie hier mehr über die Grundlagen des Shotokan Karates und unseres Trainings.


 

KIHON  - 基本

Kihon bedeutet übersetzt etwa so viel wie "Grundlage" oder auch "Ursprung". Meistens wird es jedoch einfach als "Grundschule" bezeichnet, denn genau so wie man in einer richtigen Grundschule zunächst einzelne Buchstaben lernt, um damit später Worte und Sätze schreiben zu können, lernt man auch im Karate zunächst die einzelnen Techniken, um sie später als Kombinationen zusammen zu setzen.

Die Idee dahinter ist, dass man die Techniken durch ständiges Wiederholen und "Bahnenlaufen" verinnerlicht. Dadurch werden sie zu nahezu natürlichen Bewegungen, die bei Kombinationen nicht mehr einzeln durchdacht, sondern nur noch automatisch abgerufen werden müssen.

Hierbei lernt man auch die richtige Atmung sowie Körperspannung, den Unterschied zwischen starken und sanften Techniken.

 


KATA - 形

Übersetzt bedeutet dieser Begriff so viel wie "Form" oder "Vorlage".

Bei einer Kata handelt es sich um einen festen Ablauf, der einem Kampf gegen imaginäre Gegner ähnelt. Hierbei hat jede Kata ein vorgegebenes Schrittdiagramm, Embusen genannt. Im Shotokan-Karate gibt es traditionell 27 Kata, die sich im Schwierigkeitsgrad stark unterscheiden. Ursprünglich war die Kata eine Möglichkeit des Meisters, seinen Schülern Techniken in größerem Zusammenhang beizubringen und auf diese Weise ebenfalls zu bewahren.



KUMITE - 組手

Kumite könnte in der Übersetzung etwa "verbundene Hände" bedeuten.

Hierbei werden die Techniken, die man im Kihon und in der Kata gelernt hat, im Kampf gegen einen Gegner angewandt. Dabei müssen sie nicht immer den (manchmal etwas steifen) Kihontechniken oder den (manchmal etwas unrealistischen) Kata-Abläufen entsprechen. In Prüfungsprogrammen ist das Kumite für einzelne Farbgurte vorgeschrieben: Hier erkennt man, dass — je weiter fortgeschritten man ist — die vorgeschriebenen Angriffs-, Schritt- und Abwehrarten immer freier ausgelegt werden dürfen. Anfangs sind Angriff, Abwehr und Gegenwehr mit festen Techniken und festen Schrittfolgen vorgeschrieben. Später werden die Vorlagen immer weiter gelockert, bis schließlich eine Art Freikampf entsteht, in dem beide Beteiligten frei zeigen müssen, was sie können.



SV

SV steht für Selbstverteidigung.

Zunächst mag der Begriff ein wenig überflüssig erscheinen, da natürlich alle anderen Bereiche letztendlich auch dazu dienen, sich selbst zu verteidigen. Dennoch handelt es sich hierbei um eine Trainingsart, die nicht in allen Vereinen gleich intensiv trainiert wird. Hierzu zählen beispielsweise Wurf- und Hebeltechniken, Bodenkampf und Festleger. Es werden reale Situationen nachgestellt, darunter Angriffe mit Messern und anderen Waffen, gepackt oder gewürgt zu werden.

Besonders für Frauen ist die Selbstverteidigung ein interessanter Bereich, denn entgegen vielfacher Behauptungen muss man weder groß noch stark sein, um sich erfolgreich verteidigen zu können.

Unterrichtet wird die Selbstverteidigung auf Grundlage des Jiu Jitsu bei uns vor allem durch unseren Cheftrainer Andreas Knaute (3. Dan Jiu Jitsu, Schüler von Willi Richmann, 7. Dan Jiu Jitsu).

 

 

 

Die 27 Shotokan-Kata

  • Taikyoku Shodan (大極初段)
"universale Kata" - trainiert die Grundtechniken Gedan-barai und Oi-zuki Chudan
  • Heian Shodan (平安初段)
Heian = innere Ruhe/ Frieden - Shodan = unterste Stufe
  • Heian Nidan (平安二段)
Nidan = zweite Stufe
  • Heian Sandan (平安三段)
Sandan = dritter Stufe
  • Heian Yondan (平安四段)
Yondan = vierte Stufe
  • Heian Godan (平安五段)
Godan = fünfte Stufe
  • Tekki shodan (鉄騎初段)
"Eiserner Reiter" - ausschließlich seitwärts, Kiba-dachi (alter Name: Naihanchi)
  • Tekki nidan (鉄騎二段)
von Meister Itosu aus Tekki shodan entwickelt
  • Tekki sandan (鉄騎三段)
von Meister Itosu aus Tekki shodan entwickelt
  • Bassai Dai (抜塞大)
"Die Festung erstürmen" - eine der ältesten Kata im Shotokan
  • Bassai shō (抜塞小)
von Meister Itosu aus Bassai Dai entwickelt - zeigt als eine von wenigen Kata Abwehrtechniken gegen Stockangriffe
  • Empi (燕飛)
"Flug der Schwalbe" - eine der ältesten Kata im Shotokan (alter Name: Wanshu)
  • Jion (慈恩)
"Liebe und Güte" - verwandt mit Jiin und Jitte
  • Jiin (慈蔭)
"Liebe und Schatten" - verwandt mit Jion und Jitte
  • Jitte (十手)
"Zehn Hände" - verwandt mit Jion und Jiin
  • Kankū dai (観空大)
"In den Himmel schauen" - angebliche Lieblingskata von Funakoshi, viele Techniken der Heian-Katas finden sich hier wieder
  • Kankū shō (観空小)
von Meister Itosu aus Kanku dai entwickelt
  • Hangetsu (半月)
"Halbmond" - stark ausgeprägte Atemtechnik, wichtige Stellung in der gleichnamige Hangetsu-dachi
  • Gankaku (岩鶴)
"Kranich auf dem Felsen" - eine der ältesten Kata des Karate, stammt vermutlich aus dem chines. Kung-Fu (alter Name: Chinto)
  • Nijūshiho (二十四歩)
"24 Schritte"
  • Chinte (珍手)
"Seltene Hand" - beinhaltet die seltene Technik des Nihon Nukite (Stich mit zwei Fingern in die Augen)
  • Sōchin (壮鎮)
"Stärke und Ruhe" - trainiert die gleichnamige Stellung Sochin-dachi
  • Wankan (王冠)
"Königskrone" - kürzeste Kata des Shotokan, nur 1 Kiai
  • Meikyō (明鏡)
"klarer Spiegel" (alter Name: Rohai)
  • Gojūshiho Dai (五十四歩大)
"54 Schritte" (groß) (alter Name: Hotaku)
  • Gojūshiho Shō (五十四歩小)
"54 Schritte" (klein) - von Meister Itosu entwickelt
  • Unsu (雲手)
"Hand in den Wolken" - gilt als eine der schwierigsten und höchstentwickelten Kata des Shotokan

 

 

Gürtelfarben: Kyu- und Dan-Grade